Texte zum 3. Sonntag der Osterzeit, 26.4.2020
HAUSGEBET – Kleine Gottesdienste zuhause im Familienkreis
Um die Ausbreitung des Coronavirus zu vermindern oder zumindest zu verzögern, werden zurzeit keine öffentlichen Gottesdienste gefeiert. Aber auch zu Hause besteht die Möglichkeit, den Sonntag zu heiligen. Das II. Vatikanische Konzil nennt die Familie sogar „Hauskirche“. Ein Hausgebet ist eine gottesdienstliche Feier im kleinen Kreis, z.B. gemeinsam mit der Familie. Es folgt einer Grundstruktur, die für jeden Gottesdienst gilt.
1. Wir kommen zusammen
Eröffnung mit Musik oder Gesang
Kreuzzeichen und Gruß an der HERRN
2. GOTT spricht zu uns
Schriftlesung
Austausch darüber oder Bedenken des Gehörten in Stille
3. Wir antworten
Dank, Lobpreis und Bitte in gebet oder Gesang
Fürbitten
Vaterunser
4. GOTT segnet uns
Segen
Im Wohnzimmer kann man einen Tisch für das Gebet herrichten. Auf einer Tischdecke werden das Kreuz und eine Kerze gestellt. Außer dem „Gotteslob“ (GL) oder einem anderen Gebet- oder Gesangbuch ist lediglich die Bibel nötig.
Ein Modell, nach dem viele andere Feiern gestaltet werden können, ist die Dank-und Segensfeier (GL 27). Ihre Struktur kann gefüllt werden mit entsprechenden Texten – kurzen Schriftlesungen, Gebeten und Gesängen – aus dem Andachtsteil (GL 672-680) und aus dem Teil mit persönlichen Gebeten (GL 6-22).
Zu 1 Wir kommen zusammen
Gesang oder Musik können uns in die Feier einstimmen. Wenn Christen gemeinsam beten, versammeln sie sich im Namen Jesu. Eine Kerze in der Mitte und ein Kreuz machen das sichtbar. Christus ist unser Licht, und als Christen versammeln wir uns unter dem Zeichen des Kreuzes. Darum beginnt unser Beten mit dem Kreuzzeichen. Es ist das kürzeste Bekenntnis unseres Glaubens und gibt Zeugnis von der Hoffnung:
Im Namen des dreieinigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes glauben wir, dass im Kreuz und in der Auferstehung Jesu die Hoffnung und das Heil der Menschen liegen.
Im Zeichen des Kreuzes kommt zum Ausdruck, was im gemeinschaftlichen Beten geschieht: Es verbindet oben und unten - GOTT und uns -, und es verbindet uns mit denen, die links und rechts neben uns sind.
Und weil gemeinsames Beten Begegnung mit GOTT ist, gehört zur Eröffnung ein Gruß an ihn in Form von Christusrufen oder eines Gebets an den Vater.
Zu 2 GOTT spricht zu uns
Gemeinschaftliches Beten ist Gottesdienst. Und Gottesdienst ist vor allem anderen: GOTTES Dienst an uns. GOTT handelt an uns durch sein Wort, das er uns in den Texten der Heiligen Schrift zuspricht. Darum bedarf unser Beten einer Lesung aus der Heiligen Schrift oder wenigstens eines Schriftwortes (vgl. GL 1,1-2). Oft wird ein Austausch darüber, was das vorgetragene Wort in den Einzelnen auslöst, oder eine Zeit der Stille oder beides zusammen die Botschaft, die GOTT uns sagen will, noch deutlicher erfahren lassen.
Zu 3) Wir antworten
Was GOTT uns sagt, ruft nach Antwort (vgl. GL 2,1 und 2,2). Sie kann, je nach Anlass der Feier, bestimmt sein vom Blick auf ihn (z.B. GL 6-7) oder von dem, was uns bewegt: Lobpreis oder Klage, Bitte und Dank, Umkehr und Hingabe (z.B. GL 8-9).
Vor GOTT stehen wir nie allein. Ob wir Anlass haben, zu danken oder zu klagen – immer gibt es Brüder und Schwestern, die seiner Hilfe ebenso bedürfen wie wir. Darum ist es eine gute Gewohnheit, in jedem Gottesdienst den Blick zu weiten auf sie – auf die Nahen und die Fernen – und Fürbitte zu halten für sie. Das kann geschehen, indem wir einfach die Namen derer oder die Gruppe nennen, für die wir beten wollen. Wir können auch Anliegen aussprechen, in denen wir Gottes Beistand erhoffen. Schließlich lässt sich unsere Antwort auf Gottes Wort an uns zusammenfassen in dem Gebet, das Jesus uns gelehrt hat: im Vaterunser (GL 3,2).
Zu 4) GOTT segnet uns
Zum Abschluss der Feier bitten wir GOTT um seinen Segen (z.B. 11,3 und 13).
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Gebet zur „Geistlichen Kommunion“ für alle, die nicht – aus welchen Gründen auch immer - kommunizieren können:
HERR JESUS CHRISTUS,
du bist das Brot des Lebens und der einzig wahre Weinstock.
Ich glaube, dass du wirklich anwesend bist im heiligsten Sakrament der Eucharistie.
Ich suche dich.
Ich preise dich und bete dich an.
Da ich dich nicht empfangen kann im eucharistischen Brot und Wein, bete ich, dass du in mein Herz und meine Seele kommst, damit ich mit dir vereint sein kann durch deinen allmächtigen und allgegenwärtigen Heiligen Geist.
Lass mich dich empfangen und von dir genährt werden.
Werde für mich das Manna in meiner Wüste, das Brot der Engel für meine sehr menschliche Reise durch die Zeit, ein Vorgeschmack auf das himmlische Festmahl und Trost in der Stunde meines Todes.
Ich erbitte all dies im Vertrauen darauf, dass du selbst unser Leben, unser Friede und unsere immerwährende Freude bist.
Amen
(nach Teresa Berger)
Wir wünschen noch ein schönes Wochenende und einen gesegneten Sonntag!
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